Viernheim, der 1. Advent 2000

Weihnachtsgeschichte

Dies ist eine Geschichte, die ich den vielen Menschen widme, die alleine sind



Es war einmal ein langer kalter Winter. Es schneite unaufhoerlich, und das einzigste, was in den Haeusern für Waerme sorgte war der Angstschweiß der Vaeter, die nicht wußten, wie sie ihre Familie am leben erhalten sollten, weil das Dach aufgrund des vielen Schnees einzustuerzen drohte. Auch das Essen war gefrohren, weil der Schornstein schon lange von einer dicken Eisschicht verdeckt war, was auch fuer den Nikolaus ein Problem darstellte. Aber der hatte andere Probleme, er konnte sich nicht entscheiden, welches Computerspiel er den Kindern dieses mal schenken sollte. Ultima 13 oder Civilisation 3. Nach ausgewogenem Probespielen (11,5 Monate) entschied er sich für beide. Aber das nur so nebenbei.

Jedenfalls, am Nikolaustag kam er mit seinen Fiechern runter und stellte fest, daß aber auch wirklich gar nichts getan wurde, damit er seine Geschenke abliefern konnte. Der Schornstein war dicht, und er, nach seinem unlösbaren Auftrag auch, da er noch auf dem Weihnachtsmarkt in Kamerun zuviel billig-Gluehwein (abgelaufernen) aus Rumänien trank, mit seinen Buschmannfreunden. So ging er mit (ueblicher) Verspaetung nach Hause, um sich seiner ernsten Arbeit weiterzuwidmen.

Doch die Kinder hatten Pech, obwohl sich das nicht mit dem Maerchen von Frau Holle auf einen Nenner bringen laeßt. Aber so ist das eben , wenn man zu wenig Ozon zerstoert - dachte man sich noch im Jahre 2000, aber es kam anders. Die Kinder saßen somit stundenlag regungslos und friedlich, starrten aus dem Fenster, wo sie unschuldiges weis sahen - ein Phaenomen.

Doch eines Tages schaute die Sonne wieder aus den Wolken hervor, und laechelte die Welt mit einem wundersamen Strahlen - das konnte man inzwischen wirklich sagen, denkt man an die Auswirkungen - . Sie strahlte und strahlte, und der Schnee wich davon, gerade so, daß der Schornstein frei wurde. Es war phantastisch. Nach drei Monaten wieder frische Luft, daß die Haut wieder rosa wurde. Noch ein paar Tage spaeter, und die Kinder schafften es, aus den obersten Dachfenstern herauszuschluepfen, um den Muell zum Kompost zu bringen.

Es war schoen. Nur die kleinen waren auf der Welt. Die anderen schienen in Bunkern zu sitzen, die einst Haeuser waren. Nur die kleinen sagte ich? Oh, da habe ich wohl einen kleinen Irrtum durchgehen lassen; nein, es war auch ein ganz kleiner dabei, der als erster die (neue) Welt betrat. Sein Name war Maximus. Er war der erste, der feststellte, was für Chancen sich mit dem ganzen Schnee ergaben. So gab er den nachkommenden Kinder Anweisung, drei Kugeln, von groeßerem Umfang (der erste etwa 1973 mittelere Kloeße klein, der zweite 1978 mittlere Kloeße mittel, der dritte 1994 mittlere Kloeße groß) zu entwerfen, mittels drehen eines anfaenglich kleinen Schneeballs.

Gesagt getan, bald waren die drei Kugeln da, und mit vereinter Kraft und Heldentum setzte man diese aufeinander, was nicht ohne Draehnen ging, und herben Verlusten. Doch als das Werk vollendet war, freuten sie sich sehr, wußten sie nicht, daß ein gewisses Haus darunter war, das dadurch eine gewisse Leidkultur zu tragen bekam...

Auch die anderen Haeuser, bzw. deren Insassen freuten sich darueber weniger, da die Kinder ja die Scheiße aufraeumen sollten, die so im Laufe der Zeit entsteht (wenn traußen nicht-gut-Kirschen-essen ist), was deren Aufgabe war. Aber für dieses Erbe interessierten sich die Kinder WENIGER, und schmükten ihren Schneemann, so nannten sie ihn.

Doch als es abend wurde, und die Kinder wieder zu ihren Eltern mußten, mußte auch der kleine Maximus nach Hause, und erzählte von seiner Aktion mit den anderen Kindern, was die Eltern nicht interessierte, denn es wurde gekocht (Pfannekuchen mit Marmelade). Doch der naechste Tag kam bald.

Er war wieder der erste, der die absolute Checkung ueber die Lage hatte, und wieß den Nachkoemmlingen ihre Arbeit zu. Zuerst ließ er sich ein Baumhaus bauen, ließ es aber wieder abreißen, weil er keine Lust verspürte, den Neandertaler in sich zu suchen. Daraufhin ordnete er das Entwerfen eines Raumschiffes an, was aber keine Wirkung hatte, weswegen er auf eine böse Idee kam.

Er ließ einen zweiten Schneemann bauen, und verpißte sich.

Und wenn sie sich nicht völlig zerstört haben, dann zerstören sie sich und ihre Umwelt immernoch,

Und die Moral der Geschichte:

Zerstoert die Umwelt nicht, sonst zerstoert sie euch.

P.S. Er kam wieder und rettete die Kinder, die sich in zwei Parteien spalteten, und sich gegenseitig masakrierten. Er machte sich selbst zum Pharao, und reinigte die Erde.